10 Jahre Freihandelsabkommen: Was der Deal mit Japan brachte
Mit dem bilateralen Freihandelsabkommen mit Japan wurde Pionierarbeit geleistet: Der damalige Schweizer Chefunterhändler, Luzius Wasescha, verkündete nach Abschluss der Verhandlungen im Sommer 2009: “Während wir im 19. Jahrhundert im Fahrwasser anderer europäischer Staaten schwammen, sind wir heute Vorreiter!”
Auch für Tokio war es eine Premiere: Zum ersten Mal wurde mit einem europäischen Staat ein Freihandelsvertrag abgeschlossen, zuvor hatte man sich auf Länder der Region Asien-Pazifik beschränkt.
Bis heute profitiert die Schweiz in Japan von einem Vorsprung gegenüber den anderen Efta-Staaten oder den USA, denen bisher kein Vertragsabschluss mit Tokio gelungen ist. Doch die Konkurrenz für Schweizer Exporteure kommt in erster Linie aus der EU. Und diese handelspolitische Macht hat aufgeholt: Seit Februar 2019 ist ein umfangreicheres EU-Japan-Freihandelsabkommen in Kraft, wodurch Schweizer Exporteure gegenüber der EU-Konkurrenz bei bestimmten Produkten ins Hintertreffen geraten sind.
Schweizer Firmen realisieren jährliche Zolleinsparungen von 20 Millionen Fr. im Export nach Japan
Obwohl der Bundesrat dieses Diskriminierungspotenzial bereits im Frühjahr 2018 anerkannt hat, konnten Gespräche über eine Anpassung des Abkommens trotz wiederholten Bundesratsreisen nach Tokio bis heute nicht aufgenommen werden. Dennoch profitieren Schweizer Exporteure seit zehn Jahren von einem komparativen Vorsprung in Japan: Jährlich realisieren sie nachweislich Zolleinsparungen von rund 20 Millionen Franken im Export. Da Japan in vielen Bereichen bereits einen Nullzoll für alle WTO-Mitglieder hat – etwa im Metall-, Maschinen- und Fahrzeugbereich – , konzentrieren sich diese Einsparungen auf einige Produktkategorien, allen voran Lebensmittel wie Kaffee, Schokolade und Käse.
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